Ich merke es vor allem an Anton. Obwohl ich alles winterfest gemacht hatte, scheint ihnen die Kälte dieses Jahr doch etwas zu schaffen. Das selbstgebaute, gut isolierte, Häuschen nutzen sie leider nicht. Sie sind es gewohnt, nachts oben in ihrem Käfig zu schlafen. Davon lassen sie sich auch nicht abbringen. Also habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und die obere Etage gut abgedichtet. D.h. ringsherum alles mit Pappe ausgekleidet. Darüber mehrere Schichten Decken gelegt. Die Sitzfläche ist mit viel Heu, Stroh und Baumwolle ausgestattet. Das scheint ihnen zu behagen. Tagsüber sehe ich sie nicht in ihrem Freigehege. Nur gegen Nachmittag kommen sie heraus, um ein wenig nach Futter zu "suchen". Die Kräuter usw. verteile ich im Freigehege, auch gegen die Langeweile.
Man sagt zwar immer, denen macht die Kälte nichts aus, die haben ein dickes Fell. Trotzdem denke ich, es wäre genauso, als würde man sagen, wir Menschen könnten auch in einer Höhle wohnen und überleben. Es ist lediglich die Frage, ob WIR das bei diesen Temperaturen wollten (?). Da ich gemerkt habe, dass Anton doch mit der Kälte nicht so zurecht kommt, mache ich nachmittags immer die Rotlichtlampe an. Beide genießen die Wärme. Ich habe selber den Test gemacht. Sie werden nicht überhitzt! Sie werden nur leicht gewärmt! Würden wir in einer Höhle wohnen, würden wir uns vermutlich nicht auch ein Feuer machen (?).
Meine Zwergwitterkaninchen Pünktchen und Anton sind sehr liebe, umgängliche Tiere. Pünktchen ist die aktivere, die auch gern Neues entdeckt und erkundet. Gern lässt sie sich auch kraulen. Anton ist ein ruhiger Geselle, der sehr schöne Luftsprünge demonstrieren kann, sofern er denn Lust dazu hat!
Ich lasse meine Kaninchen regelmäßig von der Tierärztin auf ihren Gesundheitszustand hin kontrollieren. Bisher war sie immer mehr als zufrieden und sprach jedes Mal von einem Top-Zustand.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal etwas zum Thema Ernährung ergänzen. Der Irrglaube ist immer noch weit verbreitet, dass das Trockenfutter aus den Zoogeschäften gut für Kaninchen sei. Das ist falsch! Man sollte seinen Kaninchen überhaupt kein Trockenfutter geben, auch keine Drops und ähnliches! Die gesündeste Nahrung ist viel frisches Grün, in Form von Gemüse oder auch ein wenig Obst. Ganz wichtig ... vieeeel Heu! Vieles kann man dazu auch im Internet nachlesen. Bei meinem letzten Tierarztbesuch konnte ich wieder miterleben, was aus Kaninchen wird, die völlig falsch gefüttert werden.
Ich füttere meinen Kaninchen Möhre, Möhrenkraut, Chicoree, Gurke, Fenchel, Brokkoli, Apfel, alles in Maßen und Apfel nur wenige Stücke. Dazu bekommen sie viel frisches Heu und Kräuter ohne Getreidezusätze und ähnlichen Dingen, die man im Zooladen kaufen kann (das einzige, was ich dort erwerbe). Im Sommer natürlich auch frisches Grün von der Wiese.
Sollte man schon Trockenfutter gefüttert haben, darf man es auf keinen Fall direkt absetzen, sondern es nach und nach ausschleichen lassen!
Ich habe auch festgestellt, dass nicht alle Heusorten gleich sind. Manche mögen meine Kaninchen nicht, andere wiederum fressen sie mit Vorliebe. Anstatt darauf zu verzichten, sollte man unbedingt eine andere Sorte ausprobieren.
Was ich hier wiedergebe, sind lediglich meine eigenen Erfahrungen und was ich ausprobiert habe. Meine Kaninchen waren bisher noch nie krank, immer bei bester Gesundheit und auch ihre Zähne sind top. Von daher denke ich, dass ich einen guten Weg für die Ernährung meiner Kaninchen gefunden habe.
Warum Kaninchen niemals einzeln gehalten werden dürfen!
Kaninchen haben ihren Artgenossen gegenüber ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, sie kuscheln und putzen sich gegenseitig, geben sich Sicherheit und spielen miteinander. Es ist eine Freude, zwei Kaninchen dabei zuzusehen, wie sie hintereinander herlaufen, zusammen die Wohnung erkunden, zusammengekuschelt in ihrer Lieblingsecke liegen oder sich liebevoll die Ohren abschlecken. Wie traurig hingegen ist der Anblick eines einzelnen Kaninchen, welches in der Ecke vom Käfig seine Zeit absitzt, bis "sein" Mensch einmal am Tag für wenige Minuten oder Stunden kommt, um es zu füttern und zu streicheln. Wie traurig ist ein einzelnes Kaninchen, das lustlos umherhoppelt und beim Auslauf nur mit einem Menschen spielen kann, der es nicht versteht, der seine Spiele nicht spielen kann und der ganz bestimmt keine Fellpflege nach Kaninchenart bei ihm macht.Viele Menschen bilden sich ein, sie müssten ihr Kaninchen allein halten, damit es nur den Menschen mag - wie selbstsüchtig und dumm diese Einstellung doch ist. Wollen Sie wirklich, dass Ihr Kaninchen Sie nur mag, weil es keine andere Chance hat, ein wenig Zuwendung zu bekommen? Wäre es nicht besser, zwei Kaninchen zu haben, die beide angehoppelt kommen und nach einem Leckerchen betteln? Es ist auch nicht richtig, dass einzeln gehaltene Kaninchen grundsätzlich anhänglicher sind. Nicht selten werden allein gehaltene Weibchen sogar angriffslustig und aggressiv ihrem Menschen gegenüber. Einzeln gehaltene Rammler werden mitunter fresssüchtig und faul. Richtig ist, dass auch Kaninchen die im Rudel gehalten werden, ihren Menschen mögen und mit ihm spielen. Sie erkennen ihn als Futterbringer und können sehr anhänglich werden. Aber Sie können das Tier auch mal guten Gewissens allein lassen - könnten Sie das auch, wenn Sie genau wüssten, dass Ihr Kaninchen allein im Käfig hockt und einsam ist, während Sie ausgehen? Ob ein Kaninchen anhänglich wird und seinen Menschen als Freund ansieht, hängt meist ohnehin nur vom Charakter des einzelnen Tieres ab.